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[2.5] Ökologische Beschaffung von Desinfektions-, Wasch- und Reinigungsmittel - Green procurement of disinfectants and cleaning products

[2.5] Ökologische Beschaffung von Desinfektions-, Wasch- und Reinigungsmittel - Green procurement of disinfectants and cleaning products

by SPPL Redaktion -
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Wie können die Datenbanken WIDES und ÖkoRein für BeschafferInnen weiter optimiert werden?

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How can we further optimise the WIDES and ÖkoRein database? 

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Re: [2] Kriterien und Wirkungen - Criteria and effects

by Marion Jaros -

Zum Thema "Substitution von gefährlichen Stoffen" habe ich folgende Frage:

Aus meiner Sicht gilt auch in der Substitution als erstes Prinzip "Die Dosis macht das Gift". So ein Produkt, das einen als "sehr giftig" eingestuften Stoff in geringer Menge enthält weniger gesundheits- oder umweltschädlich sein, als ein Produkt mit einem nur als "giftig" eingestuften Stoff, der dafür in hohen Konzentrationen im Produkt vorhanden ist.

Wir bewerten in der WIDES-Datenbank (Siehe www.wides.at) deshalb jeden Inhaltsstoff immer unter Berücksichtigung der Konzentration in der entsprechenden Anwendungslösung (eines Desinfektionsmittels). Diesen Ansatz halten wir für fairer als den kategorischen Ausschluss bestimmter Inhaltsstoffe.

Mich würde interessieren, wie andere ExpertInnen, die Produkte mit gefährlichen Stoffen bewerten oder beschaffen, das sehen.

 

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Re: [2] Kriterien und Wirkungen - Criteria and effects

by Michael Grimburg -

Ich glaube, dass beide Ansätze ihre Berechtigung haben: eine sinlist sorgt einmal für das Bewusstsein, welche Stoffe sind grundsätzlich besonders problematisch. Der wissenschaftliche Ansatz verlangt dann nach konkreten Grenzwerten. Die Analysemethoden werden ja auch immer besser: Mittlerweile ist ja fast jeder Stoff, fast überall nachweisbar. Die "ÖkoKauf Wien" Kriterienkataloge, die auf Chemie im Bau abzielen, verweisen jedenfalls immer auf konkrete Grenz/Schwellenwerte

In reply to Michael Grimburg

Re: [2] Kriterien und Wirkungen - Criteria and effects

by Manfred Klade -

Man sollte nicht übersehen, dass insbesondere Biozid-Produkte Wirkstoffe bzw. Chemikalien enthalten, die (noch) nicht in allen toxikologischen und ökotoxikologischen Endpunkten ausreichend untersucht wurden. Praktisch bedeutet das: Es gibt Produkte mit Stoffen, die vollständig untersucht sind und solche, die mit (lange bestehenden) Datenlücken eingesetzt werden.Ein prominentes Beispiel ist der Desinfektionsmittelwirkstoff 1-Propanol, der bisher nicht auf kanzerogene Wirksamkeit geprüft wurde. Mich würde interessieren: Kann dieser Aspekt in einem Beschaffungsprozess berücksichtigt werden und wenn ja, wie?

 

In reply to Manfred Klade

Re: [2] Kriterien und Wirkungen - Criteria and effects

by Harald Brugger -

Wir schließen für die Bewertung der Wasch- und Reinigungsmittel bei ÖkoRein (www.umweltberatung.at/oekorein) einige besonders bedenkliche Stoffe (CMR-Stoffe, sensibilisierende, stark umweltgiftige Stoffe usf.) aus. Einige Stoffe beschränken wir nach einem Ampelsystem (bis zu einem bestimmten Prozentanteil im Produkt erlaubt). Die Grenzen für die Einstufung kommen vor allem aus dem Arbeitsschutz. Das Österreichische Umweltzeichen hat auch einen H-Sätze-Katalog um die gefährlichsten humantoxischen Stoffe (CMR, sensibilisierende Stoffe) auszuschließen. Weitere Stoffe werden dort vor allem aufgrund der aquatischen Toxizität (kritisches Verdünnungsvolumen) beschränkt.

Passend zu dem Thema gerade die neue SIN-Liste veröffentlicht worden:

http://chemsec.org/news/news-2014/october-december/1356-sin-list-updated-and-new-tool-sinimilarity-launched-today