Gastgeber: Dipl.-Ing. Dietmar Lenz (ÖBS Vorarlberg)

TeilnehmerInnen:

  • MA34 – Bereich Haustechnik
  • IB Data GesmbH – Frau DI Yasar
  • MA31 – Hr. Ing. Schrank
  • MD-BD – Fr. Schrenk
  • BMWFUW – Hr. DI Öhler Aktionsplan für nachhaltige Beschaffung (Baubereich)
  • ÖISS Österr. Inst. Für Schul- und Sportstättenbau – Fr. Brigitte Rabl (Erstellung von Schulbaurichtlinien), starke Vernetzung mit ÖkoKauf
  • IBO – Barbara Bauer, IBO arbeitet mit den Kriterien stark auf der Produkteebene (ÖkoKauf-Wien Kriterien und Klima:aktiv-Kriterien – Überprüfung der Einhaltung
  • DI Dietmar Lenz – Umweltverband Vorarlberg – Gemeinden werden begleitet, Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Materialien in der Planungsphase festlegen und definieren, etc.
  • Christian Fenz – die umweltberatung Wien - Protokoll

WS 2

  • DI Wolfgang Gruber – MA31: Wasserversorgung Wien, befasst mit Fuhrpark, Gebäudeinstandhaltung, etc.
  • Dr.in Caroline Thurner – IBO
  • Ing. Mas. Günter Gretzmacher: war GF der ÖkoTechna, Präsident des Recyclingverbands, recyclingfähiges Bauen ist Thema mit hoher Relevanz. Rumba Projekt, viele Varianten wurden erarbeitet, Baurestmassensammlung und Recycling
  • DI Dietmar Lenz – – Umweltverband Vorarlberg: Nachhaltig bauen in der Gemeinde, Anfang 2000 wurde Servicepaket für Gemeinden entwickelt. Begleiten Kommunen bei Planung und Ausführung (Energieeffizienz, OI3 Index, Baubiologie)
  • DI Philipp Hietler pulswerk : seit einem Jahr Beschäftigung mit TQB
  • Mag.a Hildegund Mötzl – IBO: beschäftigt sich mit Baumaterialien, Ökobilanzen, Baubook- Datenbank, Zusammenarbeit mit Servicepaket Bauen
  • Ing.in Hildegard Lerner – Bauxund: Ökologieconsulter, auf Baustellen mit Umsetzen von ÖkoKauf- Wien befasst. Ist als Zuhörerin da
  • Johanna Leutgöb – die umweltberatung Wien - Protokoll

Workshop 1

  • Ökologische Kriterien derzeit der Schwerpunkt stark auf Energieeffizienz – sollte mehr auf Materialien ausgelegt werden
  • ÖkoKauf-Kriterien und Kriterien von Vorarlberg wurden gemeinsam in die ÖkoBauKriterien eingebettet (Harmonisierung der Richtlinien) – IBO war hier sehr stark mit eingebunden. 2011 wurden die Kriterien online gestellt. Auf Baubook sind diese Kriterien offen zugänglich (Stichwort: Open Source)
  • Gerade der Baubereich ist wenn man die Massenströme ansieht der größte Bereich bei der ökologische Beschaffung
  • Energiepolitisch und klimapolitisch ein sehr wesentliches Thema
  • Vision von Wien u. Vorarlberg: Das der Standard in ganz Österreich angewandt wird – wäre auch wichtig für die Industrie – damit die gleichen Voraussetzungen gegeben sind.
  • Ist es sinnvoll, diese Kriterien in die LBH einzubinden? Es wäre sinnvoll, dass diese für alle Anwender gleich sind. Ausschreiber sind hier teilweise überfordert. Politik ist gefragt, um diese Harmonisierung zu ermöglichen.
  • ÖkoKauf-Kriterien: Die Einhaltung des Zusatzkatalogs kann eingefordert werden, dadurch spart man sich Arbeit. Vorschriften und Richtlinien auch aus der EU gehören berücksichtigt. Der Aufwand für die Evaluierung ist sehr hoch.
  • Schwierig ist es, diese Standards beim Bau zu kontrollieren – ob hier die zu verwendenden Materialien wirklich verbaut wurden.
    Stichwort: Baudokumentation, Sensibilisierung am Bau für das Thema.
  • Es braucht auch nach der Ausschreibung eine Person, die die Vorgaben Anfang bis zur Übergabe kontrolliert.
  • Zentrale Verwaltung der Kriterien – österreichweit sollte es in die LBH einfließen, dann wäre ganz Österreich im Boot. Problem: viele einzelne, möglicherweise unterschiedliche Interessen. Derzeit werden die Kriterien, Vorgaben in jedem Land einzeln evaluiert und dann sehr arbeitsintensiv abgearbeitet. Wäre eine Arbeitsersparnis wenn zentral abgearbeitet würde.
  • Vorteil der LBH (Leistungsbeschreibung Hochbau) – Bundesvergabegesetz – das der Herausgeber alle ins Boot holt. Der Anwender, der diese Vorgaben in seiner Ausschreibung hat, hat das Problem, dass er möglicherweise mehrere Versionen an Kriterien vor sich hat – wenn Ausschreibung über mehrere Jahre geht. Bei Ausschreibung über mehrere Gewerke die Gefahr.
  • Es ist eine enorme Herausforderung für die Anbieter und für die Industrie, wenn ständig neue Normen/Kriterien publiziert werden.
  • Informationsweitergabe über Änderungen/Adaptierungen von einer zentralen Stelle wäre überlegenswert und gut.
  • Sollte die Anwendung für alle verpflichtend sein oder freiwillig sein in den Ländern? In Vorarlberg gibt es Anreize, um diese Kriterien einzuhalten – es werden mehr Gelder zur Verfügung gestellt, je mehr Kriterien eingehalten werden.
  • Ob die Kriterien des LBH angewendet werden, liegt in der Hand des Ausschreibers.

Die Kriterien wurden aufgrund von externer Expertise (Bsp. IBO) erstellt.
LBH – als „Menükarte“

  • Für den Bund gilt, dass die nachhaltigen Kriterien im Bau eingebunden werden müssen (bei Bundesgebäuden).
    • Zuerst muss es einen Konsens über die Harmonisierung der Kriterien innerhalb der Länder geben.
      Zusammenfassung: Grundsätzlich ja zur Harmonisierung; Standardverzeichnisse; bewusste Entscheidung – freiwillig; außer bei Bundgebäuden; es braucht Personen/Institutionen, welche die Ausführung auch kontrollieren/überprüfen.

Workshop 2

  • Harmonisierung der ÖkoBau-Kriterien ist ein Segment in der Beratung. Ausschreibung der Detailplanung, Vergabe, Monitoring.
  • 2010 gab es erste Annäherung zwischen Ökokauf Wien und ÖkoKauf. Kriterien waren zu 90% ident. Harmonisierung wird angestrebt. Seit 2011 sind Kriterien harmonisiert. Unterschiedliche Strukturen im Umfeld – Wien, V. Umsetzung funktioniert trotzdem gut.
  • Vision: auch Umsetzung in anderen Ländern, Erreichung eines nationalen Standards.
  • Die Verbrauchsenergie über 50 Jahre entspricht der grauen Energie des Gebäudes.
  • Mit der Energie, die in den Bau gesteckt wird, kann das Gebäude 50 Jahre lang mit Energie versorgt werden. Bei modernem, energieeffizientem Gebäude ist der Zeitraum kürzer.
  • Kriterien werden auf Baubook abgebildet, open Source. Macht es Sinn, einheitliche Baukriterien österreichweit zu installieren? Auch in WK gibt es Arbeitskreise für ökologische Kriterien, Arbeit erfolgt parallel.
  • Für alle, die überregional arbeiten, ist es derzeit verwirrend. An Harmonisierung führt kein Weg vorbei.
  • Offenheit bei der Tiefe der Anwendung ist wünschenswert. Historisch sind z.B. ohne inhaltliche Begründung unterschiedliche Standards definiert.
  • Bei allen gefahrenrelevanten Baumaterialien muss es gleiche Standards geben.
  • In den letzten Jahren wurde nur auf Energieeffizienz geachtet, Schwenk zu recyclingfähigem Bauen hat trotz politischer Zielsetzungen noch nicht stattgefunden.

Zugänge:
Obligat (Norm): verplichtende Anwendung der Anforderungen oder freiwillige Wahl von ökologischen Standards.

Grundlage sollte Vereinheitlichung der Bauordnungen sein. Noch immer 10 Rechtsschutzgesetze (Abschaffung der Schrebergärten – O-Ton), es gibt Sintflut an Kriterien (Ökokauf, Labels,....). Sowohl die eigenen Mitarbeiter, als auch die Professionisten sind überfordert. Auch Normen sind zu berücksichtigen (werden eher von den Herstellern gestaltet). Bei anderen Kriterien können Behörden (z.B. ÖkoKauf) Experten hinzugezogen werden und es kann über die Norm hinausgegangen werden. Hersteller sind global tätig, daher möglichst gleiche Kriterien verwenden.

Anliegen, dass überall ökologisch gebaut wird. Es ist unterstützenswert, dass auch die Länder dies anwenden.
Es ist nicht zu verhindern, dass es immer noch weitere Anforderungen gibt, Grenzen der Vereinheitlichung (Gebäudezertifizierungen, Ausschreibungen....).

Bei manchen Kriterien sind Anforderungen definiert, die nicht überprüfbar sind. Im Baubook sind solche Kriterien bereits überprüft (Hochbau und Innenausbau ist 100% harmonisiert). Hauptinteresse des Baubooks: Hersteller können sich entsprechend der Kriterien deklarieren. Professionisten können die entsprechenden Produkte wählen (Erleichterungen für die Handwerker). Kriterien werden als Plus-Position in Ausschreibung gekennzeichnet sein (garantiert, dass es die gleichen Kriterien wie beim letzten Mal sind), Z-Positionen können sich ändern.

Bei ÖkoKauf wurde vereinbart, dass die Kriterien fünf Jahre nicht verändert werden. ABK Ausstellungssoftware enthält die Kriterien.
Kriterien sollten standardisiert sein und über LBH gemanaged werden.
ÖNORM Regeln für Recyclingbaustoffe: im LB Umwelt?

ÖkoKauf ist gutes Beispiel, Ausweitung auf Österreich wäre sinnvoll. Derzeit keine rechtliche Handhabe des Bundes.
Bei Wahrnehmung einer etwaigen Bedarfskompetenz des Bundes: Gefahr der Nivellierung nach unten, da versucht werden wird, den Standard zu kippen (Abwehrhaltung).

In Vorarlberg gibt es keinen Zwang zu einem Standard, mehr Bedarfsförderung bei Einhaltung.

Derzeitige Initiativen kommen von unten und nicht vom Gesetzgeber. Freiwilligkeit geht schneller. Aus der Baustellenpraxis ist es wichtig, Verständnis für Professionisten zu haben. Es ist kaum möglich, auf Baustellen etwas durchzusetzen. Baustelle ist weit weg von der Ausführung.
Wie viel Druck verträgt das System? Gute Ideen kann man nicht mit Druck einführen, aber mit Freiwilligkeit kommt man auch nicht weiter.

BauprodukteVO aus EU: nachhaltiges Bauen ist Pflicht, aber Freiwilligkeit ist auch zu wenig.
Frage: Gibt es etwas zwischen Freiwilligkeit oder Verpflichtung?
Bundesweite Verwaltung wird schwerfälliger, außer bei Aufteilung der Aufgaben

Standardisierung: Ja
Bundesweite Verwaltung dieser Kriterien in den Standardverzeichnissen (LBH,...): flexible, rasch handlungsfähige Strukturen
Kriterienerweiterung: z.B. Recyclingfähigkeit und Baustellenlogistik
Freiwillige Anwendung versus verpflichtende Anwendung durch die öffentliche Hand, ev. Ausschluss von besonders gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Produkten 

Zuletzt geändert: Dienstag, 25. November 2014, 23:55