GastgeberIn: Dr. Renate Hübner (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)

Status Quo

Von grundlegendem Interesse ist das Vorhandensein einer Datenbank über den energetischen Breakeven-Point von Produkten, damit evaluiert werden kann, ab welchem Zeitpunkt die Ersatz-Anschaffung eines Produktes ökologisch sinnvoll ist. Thematisiert werden auch die Wertigkeiten und Einstellungen, die zu einer unnachhaltigen Nutzung von Produkten führen.
Ein weiteres Diskussionsthema ist die begrenzte Möglichkeit in einer Organisation Veränderungen anzustoßen. Dabei wird die eigene Gestaltungsmöglichkeit der Arbeitsteilung und die damit verbundenen Abhängigkeiten (intern, extern) gegenübergestellt.
Daran anschließend wird auch diskutiert, inwiefern sich die Nutzung von Dingen in der Organisation von der privaten Nutzung unterscheidet.
Auch die Debatte um die Vereinbarkeit von Umwelt- und Wirtschaftskriterien kam in der Diskussion auf „Kann man sich NH-, Öko-Produkte leisten oder Kann man sich das Vermeiden von Öko-Produkten leisten?“.

Handlungen und Lösungsansätze

  • Trennung zwischen Rolle als Beschaffer und als Nutzer
  • Ist Afa noch zeitgemäß?
  • IT-Abteilungen sollen die längere Nutzung und Wartung/Reparatur von Produkten fördern und fordern
  • Was sind Anforderungen an Software (Organisation - zentral verwaltet, individuelle Anforderungen von Arbeitsplatz usf.)
  • Re-Mechanisierung/De-Elektronisierung: Vermeidung von elekton. Fehleranfälligkeit
  • Erhöhung der Nutzungs- und Produktkompetenz, Wartungskompetenz
  • Durch ein ansprechendes Design Menschen an die Produkte (langfristig) binden
  • Gebrauchsanweisungen sollen Informationen zur sachgerechten u. langfristig orientierten Nutzung enthalten
  • ÖkoKauf: Errichtung einer Website mit interessanten Produkt- und Lösungsvorschlägen (Caring und Sharings-Systeme, Weiternutzungssysteme) für private Haushalte
  • Spillover-Effekte (als Mitarbeiter, als Lieferant auch privater Konsument), fördern
  • Wartungsintervalle und Ersatzteilstrategien von Liefer-Unternehmen einfordern
  • KMUs vermitteln, dass ökologische Produkte eine Marktnische darstellen, damit Angebot geschaffen wird

Weiterführende und neue Fragestellungen für Wissenschaft, Gesellschaft und Verwaltung

  • Was ist die optimale Nutzungsdauer von Produkten? Erstellung einer Datenbank der energetischen Breakeven-Points
  • Wie kann die Produkt-, Nurtzungs- und Reparaturkompetenz erhöht werden?
  • Werden Produkte in Organisationen anders genutzt als privat?
  • Wovon hängt die Nutzungsdauer von Produkten ab und wie kann diese generell und im Besonderen erhöht werden?
  • Verschleiß- und Nicht-Verschleißteile, Primär- und Sekundärtechnologien, Kern- und Nebenfunktionen usf.
  • Kostenwahrheit

Netzwerke und Schlüssel-AkteurInnen

  • Politik: Notwendigkeit politischer Rahmenbedingungen, Nicht-Ökologisch kaufen müsste argumentiert werden nicht umgekehrt, so wie derzeit
  • StudentInnen: werden bisher kaum involviert – nachhaltige Nutzung muss in der Lehre vorkommen
  • Mit Lieferanten / KMU Kooperationen (Von der Supply Chain zum Nutzungsnetzwerk) aufbauen, Services u. Produkte und Rep/Wartung, Datenbanken für Güter anlegen (graue Energie)
  • Vermittler, Weiterverkäufer von Gebrauchtwaren: Nachnutzer finden
  • Verkäufer: mangelnde Produktkompetenz
  • Öffentliche Verwaltung als Beschaffer, Nutzer, Bereitsteller qualitativ hochwertiger Gebrauchtgüter
  • Produzenten: Reparatur- und Serviceangebot ausweiten; Garantiepflicht; Werbung 
Zuletzt geändert: Dienstag, 25. November 2014, 14:26